Unser nächstes Ziel: Aus – um genau zu sein Klein-Aus Vista. Ein kleiner, niedlicher Ort ca. 100km von Lüderitz entfernt. Wir merken schnell, dass die Strecke nach Lüderitz der zweite Teil der LKW Hauptverkehrsstraße ist. Geplant sind hier zunächst nur 2 Tage, aus denen wir allerdings schnell 3 Tage machen, da es uns hier so gut gefällt.
Camping ist wieder angesagt! Und wen treffen wir wieder? Nic vom Oranje. Der Kanadier ist seit 14 Monaten mit seinem Moped unterwegs. Kurzerhand teilen wir uns den Campingplatz!
Unser Platz besitzt einen Baum mit einem riesigen Vogelnest – sehen von unten witzig aus 🙂
Den ersten Abend lassen wir gemütlich beim Buffet-Essen enden und sind schockiert, als uns zwei Schweizer sagen, dass diese Nacht -4 Grad werden sollen. Oh mein Gott! Unsere Schlafsäcke sind bis 0 Grad ausgelegt… wird eine anspruchsvolle Nacht werden! Ich werde diese Nacht wohl verfluchen!
Daniel ist so lieb und macht Kaffee bei Wind und milden 8 Grad am frühen Morgen! Soviel vorweg – es blieb nicht die letzte kalte Nacht!
Nach dem Frühstück entscheiden wir uns für einen Tagesausflug nach Lüderitz. Also schnell Zelt zusammen packen und ins Auto, Heizung an und ab Richtung Atlantik.
Bei der Fahrt nach Lüderitz fällt nun das Gelände durch die Namib ab. Hier erlebt man wieder einmal die eindrucksvolle Unendlichkeit dieses Landes. Rechts der Straße liegt der Namib-Naukluft-Park und links das Diamantensperrgebiet.
Auf dem Weg kommen wir an der berühmten Geisterstadt Kolmanskop vorbei. Hier erlebte das Land den Diamantenrausch ab 1908. Dementsprechend entstand hier eine blühende, reiche Siedlung mit hohem Niveau. Die Direktoren wohnten in massiven Villen, es gab einen Eisladen, Bäckerei, Metzgerei, eine Schule und einen Tanzsaal. Macht einen ziemlich gut organisierten Eindruck muss ich gestehen.
Früher konnten die Diamanten wohl einfach vom Boden aufgelesen werden. Die Arbeiter krochen auf Knien und sammelten die Diamanten in Dosen. Der Boom brach allerdings beim Ausbruch des ersten Weltkriegs ab. 1920 veräußerten die deutschen Diamantengesellschaften ihre Rechte. Heute ist nicht mehr viel übrig außer vom Sande gefüllte Häuser, ein kleines Café und der Eingang der neuen Mine Elisabeth Bay.
Wir fahren weiter nach Lüderitz. Das kleine Küstenstädtchen begrüßt uns mit kaltem Wind und etwas Sonnenschein. Nicht viel los hier, wir schauen uns die Felsenkirche, Shark Island und das Lüderitzdenkmal an. Ansonsten gibts für uns hier eine Stärkung und das obligatorische Einkaufen.
Zurück in Klein-Aus Vista entscheiden wir uns spontan um und nehmen einen Bungalow, die Nacht soll wieder so kalt werden. Gute Entscheidung – super Bungalow und Wärmflaschen! I like!
Am nächsten Tag besuchen wir die Desert Wild Horses, ca. 200-300 Pferde, die in der Wüste leben. Keiner weiß genau wie sie hier gelandet sind, es gibt nur mehrere Theorien. Fakt ist aber, dass sie sich hier aufhalten, weil es einen Wasserbrunnen gibt.
Den restlichen Tag lassen wir gemütlich im niedlichen Örtchen Aus bei Kaffee und Kuchen ausklingen. Danach noch schnell tanken 🙂
Spontan überlegen wir uns noch eine kleine Wanderung zu machen. 4,5km bis zum Aussichtspunkt klingt doch super!
Abends heißt es wieder grillen – diesmal Hühnchen.