Abholung unserer G-Klasse G450d im Kundencenter Sindelfingen
Nein, wir haben uns keinen neuen G gekauft. Seit einigen Jahren darf ich mich über einen Dienstwagen freuen. Es wird für mich nie zur Selbstverständlichkeit werden und so freue ich mich auch nach vielen Jahren über jedes neue Fahrzeug. Es wird eine Ehre bleiben, die Fahrzeuge im Kundencenter Sindelfingen zu übernehmen. Dort, wo viele unserer geschätzten Kunden oft einmalig im Leben ihren Mercedes abholen.
Ein wirklich außerordentlicher Moment war die letzte Abholung. Jahrelang war die G-Klasse für interne Bestellungen gesperrt. Aus gutem Grund: die immense Nachfrage nach jedem einzelnen, gebauten Fahrzeug. Nun kam es – trotz ungebrochener Nachfrage – zu dem Wunder einer Bestellmöglichkeit. Wir mussten schon einige Nächte darüber schlafen, entschieden uns am Ende aber dafür, eine Saison mit der aktuellen G-Klasse W465 unterwegs sein zu wollen.
Und so war es Ende März an der Zeit für die wohl aufregendste und besonderste Abholung meiner Zeiten. Zur Feier des Tages gibt es ein ganz besonderes Schnitzel.
Unser eigener, treuer G bekommt dafür eine Saison Ruhezeit. Wir hoffen sehr, er ist uns nicht böse und freut sich wie wir auf neue Abenteuer in 2026.
Änderungen zur G-Klasse W465
Da wir an den Dienstwägen zurecht keine Umbauten machen dürfen, werden wir kreativ. Im Kofferraum gab es so einige relevante Veränderungen:
- Eine kleine Stufe hinter der hinteren Sitzreihe reduziert die Tiefe des Kofferraums. Konsequenz: unsere Schubladen passen nicht hinein.
- Die Radkästen sind höher geworden und nicht mehr aus Blech sondern aus Kunststoff mit Teppichüberzug. Konsequenz: die Seitenteile der Schubladen passen nicht mehr und die Belastbarkeit der Kästen ist niedriger.
- Die Zurrösen sind folglich gewandert und jetzt im Ladeboden untergebracht statt zuvor an den massiven Radkästen.
Einbaulösung für unser Overlanding Equipment in die G-Klasse W465
Glücklicherweise fällt mir schnell auf, dass die Kofferraumtiefe oberhalb der kleinen Stufen weiterhin für unser Schubladensystem ausreicht. Ich konzipiere daher ein Podest mit 11,3cm Höhe um eine ebene Fläche mit der Stufe zu erzeugen. Der Abstand der Zurrösen ist aufgrund des Verbau im Ladeboden deutlich kleiner und leider auch kleiner als die Breite der Schubladen. Eine direkte Befestigung fällt damit aus.
Ein Podest aus Holz
Nach anfänglicher Überlegung zur Realisierung mittels Item Profilen scheidet dieser Weg angesichts Aufwand, Kosten und Anpassungsmöglichkeit aus.
Das Podest aus zwei Multiplexplatten (unten 13mm, oben 15mm) und drei längs verbauten 80x60mm Kanthölzern führen wir mit etwas Luft in Kofferraumbreite aus. Aussparungen in der unteren Platte ermöglichen den Zugang zu den Zurrösen. Wir entscheiden uns für das Einspannen mit Zurrgurten. Für besser Winkel sägen wir Schlitze in die obere Platte und führen die Gurte übers Podest. Wir sind erstaunt wie gut das hält.
Einbau Frontrunner Schubladensystem und Kühlboxauszug
Die Schubladen passen nun bei passender Einstellung der Neigung der Rücksitzlehnen, ins Auto. Auf jeder Seite des Holzpodest verschrauben wir zwei Zurrösen, an denen wir das Schubladensystem mit Spannschlössern abspannen.
Da die Kühlbox nun aufgrund des notwendigen Podest höher steht, wollen wir auf den Auszug nicht verzichten. Er muss allerdings an andere Stelle, um den restlichen Kofferraum bestmöglich nutzen zu können. Mit Einschraubmuttern ist das schnell erledigt und mit perfektem Abstand zur geöffneten Hecktür fährt die Kühlbox zuverlässig aus und ein. Kabel dran und fertig.
Wie steht in den Frontrunner Anleitung am Ende geschrieben: “Admire your work”. Genau das tun wir jetzt.
Thule Dachträger an der G-Klasse W465
Da unser Dachträger vom W463 nicht kompatibel ist (der W465 hat keine Dachreling mehr), muss eine andere Lösung her. Optionen:
- der offizielle Mercedes-Benz G-Klasse Grundträger für 500€ (Link)
- oder die Variante von Thule für die Hälfte uns Modularität für andere Fahrzeuge (Link)
Wir bestellen Thule. Was wir nicht wussten: der Thule ist zwar an allen drei Stellen montierbar, zur gleichzeitigen Nutzung gedacht sind jedoch nur zwei (vorne und Mitte oder vorne und hinten). Das macht sich daran bemerkbar, dass die Träger unterschiedlich hoch enden. Beides für uns ungeeignet da sonst entweder das Dachzelt weit nach vorne muss oder in der Mitte keinen Träger drunter hat. Ziemlich ungeschickt und wenig durchdacht von Thule, wie wir finden.
Mir fällt beim ewigen googeln auf, dass es von Thule Erhöhungen in 15 und 30mm Höhe gibt. Bei uns fehlen am hinteren Träger ziemlich genau 15mm. Kompatibel mit dem Fuß sind sie. Gesagt getan – bestellt. Die Erhöhungen kommen, allerdings ohne weiteres Montagematerial. Ich wundere mich darüber, dass es online keine Anleitung gibt, im Paket ist auch keine. Selbst Rezessionen im Internet findet man nicht. Ich bin so verwirrt, dass ich Leute bei Kleinanzeigen kontaktiere, die sie gebraucht verkaufen und einen Thule Händler. Am Ende die Erleuchtung von der Hotline: Für die G-Klasse nicht vorgesehen. Super, dass das nirgends steht.
Ich war schon drauf und dran, einen Holzklotz zwischen Zeltschiene und dritten Träger zu klemmen, als ich im Hornbach über kurze M6 Gewindestifte und Hülsen stolpere. Zuhause stelle ich fest, dass ich diese zur Vermeidung von Kollisionen noch kürzen muss und freue mich über die vor Jahren geschenkte Flex.
Endlich passt auch das und unsere Dachzelt ruht auf drei ordentlich montierten Thule Dachträgern ohne Holzklotz Pfusch. Diese Produktverbesserung werde ich definitiv einbringen.

Camping Frontrunner G-Klasse Mercedes-Benz Offroad Overlanding Thule