Wer nach Island will muss sich mit mehreren zentralen Fragestellungen befassen. Gehen wir von selbstbestimmtem Individualurlaub aus, führt am Auto kaum ein Weg vorbei. In Frage kommt die Kombination aus Flug und Mietwagen oder diejenige aus Fähre und eigenem Fahrzeug. Günstige Direktflüge gibt es ab Frankfurt, Mietwägen sind wie alles in Island recht teuer. Die Kosten steigen noch weiter je geländetauglicher der fahrbare Untersatz sein soll. Ausflüge ins verlassene Hochland verlangen neben Allrad teilweise auch eine gehörige Bodenfreiheit und Wattiefe. Spätestens jetzt lohnt es sich die Fähre zum Vergleich heranzuziehen. In zwei Tagen ab Hirtshals (Dänemark) ist man mit der MS Norröna von Smyrilline in Island. Angelegt wird in Seyðisfjörður mit optional einplanbarem Zwischenstop auf den Faröer Inseln.
Da wir mit unserem kleinen Passagier zwar wenig Geländefahrten planen, aber für solche Urlaube natürlich das passende Fahrzeug haben, entscheiden wir uns für die Fähre. Ein weiterer Vorteil: Aufgrund der Covid-19 Situation schreibt Island für nicht vollständig Geimpfte 5 Tage Einreisequarantäne vor und die beiden Seetage zählen bereits dazu.
Am Sonntag um 13 Uhr geht es los – Etappenziel: Bremervörde. Pünktlich um 21.30 Uhr kommen wir mit guter Ausnutzung von Tills Schlafenszeiten an.
Unser Dachzeltservicestop am Morgen verlängert sich bis in die Mittagszeit sodass wir noch zu tun haben, nach Arlborg in Dänemark zu kommen. Auch das klappt. Highlight unterwegs: Wir wollen Till ein Pukylino kaufen und finden spontan ein fast neues in klassischer Farbgebung auf der dänischen Variante von ebay Kleinanzeigen. Leider alles nur auf Dänisch und ohne Registrierung nichts zu machen – aber: die Adresse steht dort. Da es nur knapp eine viertel Stunde Umweg ist fahren wir spontan hin, klingeln und haben Erfolg. Schon nach den letzten 45min Fahrt am Morgen sammelt Till Kilometer beim Anstehen im Hafen.
Nicht nur dort, sondern auch auf der Fähre fallen wir auf. Gar nicht so einfach bei einer Kapazität von bis zu 800 Fahrzeugen und weit über 1.000 Passagieren. Alles wird erkundet, jeder als Spielkamerad einbezogen, egal ob beim Spazieren und Puky fahren an Deck, beim Essen im Restaurant oder beim Spielen und Klettern im Matratzenparcour.
Kleines organisatorisches Versäumnis unsererseits: Wir haben es verpennt, alle benötigten Dinge für den Aufenthalt auf der Fähre separat zu packen. Nach dem Einschiffen bleibt wenig Zeit um alles auszuladen und sich nach oben zu begeben. Und das ist gar nicht so wenig. Anfängerfehler – naja, was soll’s.
Die Fährüberfahrt gestaltet sich angenehm. Das Schiff wurde teilweise renoviert und hat alles was man braucht: Restaurants, Cafeteria, eine kleine Unterhaltungs- und Präsentationsfläche und einen Shop. Für Kinder gibt es die Spielecke, Playstations und ein kleines Kino. Die Größeren finden sich neben Gym und Schwimmbad auch drei außenliegende Hot Pots mit Blick auf den Ozean.