Da uns die Oberschenkel fast abfallen, kommt das angenehme Chillen auf dem Boot in der Halong Bay gerade recht. Einzige Anstrengung: Kajak! Aber: Die Arme gehen noch. Und das Beste: Wir haben den letzten Tag erwischt an dem Kajak noch erlaubt ist, wir sind sogar die letzte Kajak Gruppe die das kleine Fischerdorf verlässt, welches als Ausgangspunkt dient. Untersagt aufgrund staatlicher Anordnung: wegen angeblicher Sicherheitsbedenken. Auf Anfrage der Betreiber erhalten die Anbieter keine weitere Auskunft. Ab morgen 01.04.2017 wird es dann nur noch die seither parallel angebotene faule Kanufahrt geben.
Wir fahren mit dem Bus ab Hanoi – sogar mit Sitzabstand für europäische Männer. Gebucht haben wir beim Veranstalter A Class Cruises. – allerdings nicht zu deren Online Preis ($330) sondern in einem kleinen Office in der Innenstadt von Hanoi (84A Hàng Bồ, Hàng Đào, Hoàn Kiếm, Hà Nội, Vietnam) für $129/pax, also $258. Eine Deluxe Kabine auf einem der angeblich besseren Boote. Vor allem auch bei der Verpflegung spüre man Unterschiede, so die Tante im Büro – bestehend aus Schreibtisch, Bildern und handgeschriebenen Rezensionen.
4h Bus später (kurzer überflüssiger 30min Stop bei einem Souvenirladen für den Massentourismus, der aber gut ist um aufs Klo zu gehen) stellen wir an Bord der A Class Legend Cruise fest, dass das Essen wirklich sehr gut ist. Auch die Zimmer sind gemütlich und mit Bad. Alles sauber, gepflegt und in rustikalem, passendem Holzstil.
Das Programm ist durchorganisiert aber nicht gestresst. Die Kajak Tour (zu zweit selbst paddeln) und die Kanu Tour (mehrere Passagiere werden gepaddelt) werden (zum letzten Mal alternativ) angeboten. Eine unglaublich schöne Landschaft mit toller Perspektive vom Wasser aus.
Es ist leider nicht nachvollziehbar warum man auch hier häufig Müll, v.a. Plastikflaschen, im Wasser finden muss. Der dünne Ölfilm auf dem Wasser lässt uns den Badestop überspringen – kann man machen, muss man aber nicht… Wir genießen die Umgebung und die Dämmerung. Der Sonnenuntergang bleibt uns leider verwehrt – Sonne ist bislang leider eher Mangelware.
Nach einer unglaublich entspannenden Nacht an Bord und Frühsport mit Taichi besuchen wir eine Höhle, die sich als größer entpuppt als wir erst dachten. Touristenstau ist leider dabei, viele der Boote (und es gibt 350 Tagesausflugsboote und 250 mit Kabinen) schleusen ihre Passagiere durch. Nach dem Stop and Go Verkehr auf den vielen Treppenstufen verteilt es sich in der Höhle. Aber schön anzusehen (wenn man nicht vorher in Phong Nha schon die riesigen Caves gesehen hat). Mit Mittagessen inklusive Spring Rolls selber machen ist der völlig ausreichende Trip zu Ende.
Die Landschaft ist absolut sehenswert. Die Zweitagestour macht das Ganze viel entspannter und bringt die Extraportion Genuss und Erholung mit sich. 2days-1night – wie alle sagen – ist also genau richtig. Die Touren von Cat Ba sollen in weniger befahrenem Gewässer stattfinden. Ja, es war voll bei uns, hat uns aber nicht gestört. Ob nun 5, 10 oder 20 Boote in der Bucht vor Anker liegen – who cares.
Edit: Wir haben heute (03/04/2017) noch davon gehört dass es einen Berg geben soll auf den man klettern kann – zumindest die Bilder versprechen viel, Details haben wir zu spät hier gefunden. Erwähnenswert ist auch die Ha Long Queen Seilbahn mit der weltgrößten Kabine (230 Personen auf zwei Etagen) und der höchsten Stütze einer Seilbahn der Welt (188,88m) – eröffnet 2016.