Mit knapp einer Stunde Verspätung kam unser Nachmittagsbus von Phong Nha in Huế an. Mal wieder hat es sich gelohnt einem Pärchen aus dem Bus in die Unterkunft zu folgen. Booking.com-Rezessionen waren top und ein Zimmer war auch noch frei im Hong Thien Ruby Hotel. Bisher funktioniert unsere Taktik also ganz gut
Am ersten Abend hieß es nur noch Zimmer beziehen und ab in die Stadt essen. Unsere Empfangsdame empfahl uns die gute vietnamesische Küche im Hanh Restaurant (Nähe Tran Quang Khai).
Nach dem Essen ging es noch an den Nachtmarkt am Parfümfluss – leider etwas zu spät, da die meisten Läden schon zu waren. Dennoch fallen in dieser Stadt sofort die sauberen Straßen auf.
Nach einer guten Nacht und leckerem Frühstück ging es mit dem Roller durch die Stadt. Oh mein Gott, das erste mal selber durch eine Stadt bei dem Fahrstil der Vietnamesen. Anfangs gewöhnungsbedürftig, aber irgendwann gewöhnt man sich auch an entgegenkommende hupende Rollerfahrer.
In Huế können viele alte Gräber besichtigt werden – Khai Dinh Tomb, Minh Mang Tomb, Tu Doc Tomb. Alle maximal 20km außerhalb der Stadt liegend. Wir entschieden uns dafür eins anzuschauen und für das, was am nächsten liegt – Khai Dinh Tomb. Auf dem Weg dahin wurden wir während der Fahrt von einem Vietnamesen angesprochen. Er führt uns dahin wo wir wollen und wir sprechen dafür mit ihm englisch damit er es lernt. Komischer Deal aber wegen uns. Am Grabmal angekommen steigt man zunächst die steinernen Stufen zum Grabmal empor. Die Anlage ist ca. 100 Jahre alt und noch im Originalzustand erhalten. Es lohnt sich einen Blick in das aufwändig verzierte Innere der Grabkammer zu werfen.
Weiter ging es zum Hồ Thuỷ Tiên See. Darauf aufmerksam geworden sind wir lediglich durch ein paar Backpacker, die von einem verlassenen Bad berichteten.
In keinem Reiseführer haben wir dazu etwas gefunden. 2004 eröffnet und 2006 schon wieder geschlossen – für die Vietnamesen vor Ort nichts besonderes mehr. Den zunehmenden Tourismus stellen aber auch sie fest.
Kurz vor dem Eingangstor verlies uns unser vorausfahrender Vietnamese. Am Ende lief es nur darauf hinaus, dass er Geld brauchte für ein Englischbuch. Wirklich viel haben wir nicht mit ihm gesprochen. War ja irgendwie klar, dass an der Sache was komisch ist – aber gut!
Am Eingangstor des Bades lauern die Locals und versuchen Eintrittsgelder zu Verlagen. Netter Trick und sicherlich fallen auch einige Touris darauf rein, aber nicht abschrecken (einfach mal darauf bestehen ein Ticket zu bekommen). Der Eintritt ist kostenfrei – also kurze Diskussion mit dem Local (sein Grinsen sagte auch ziemlich deutlich, dass das auch nur Abzocke ist) und ab gings rein mit dem Mopes.
Uns erwartete ein riesiges Areal mit einem See, Wald, Rutschanlage und dem Kern der Anlage – einem Drachenhaus. Eine wirklich schöne Location um tolle Fotos zu machen.
Weiter ging es zurück in die Stadt. Nächster Programmpunkt – Zitadelle und die verbotene Stadt.
Der Eingang und Ticketschalter befindet sich am Mittagstor. Die Zitadelle wirkt wie eine kleine Stadt mitten in der Stadt. Der verbotene Teil der Stadt ist wiederum eingemauert. Nachdem man das Tor passiert erblickt man einen riesigen Park mit einzelnen Pavillons. Am Tor der Menschlichkeit ging es für uns aus dem Gelände zum Roller.
Nach einem kurzen Stopp am Dong Ba Markt am Nordufer des Flusses ging es zurück zum Hotel.
Tipp: Cafe On Thu Wheels (10/2 Nguyen Tri Phuong). Kleines Café mit spitzen Essen und coole Wirtin Thu. Die Wände und Decken im Café sind voll mit Sprüchen und Grüßen mehrerer Traveller-Generationen. Auch wir haben uns hier verewigt
Übrigens: Die großen und bunten, typisch vietnamesischen Hüte (conical hats) gibt es ebenfalls in Huế. Handmade versteht sich.