Nach der Isle of Islay und Isle of Jura kommt von Süden geschaut die etwas größere Isle of Mull. Größer bedeutet aber nicht, dass sie stark bevölkert ist. Ganz im Gegenteil begegnet uns auf der fast verlassenen Insel hauptsächlich Natur, hin und wieder schummelt sich ein einzelnes Haus dazwischen. Wirkliche Orte gibt es nur eine Hand voll.
Wir nehmen die Fähre von Oban nach Craignure. Auf die mittelgroße Fähre passen circa 40 Fahrzeuge. Da bei der Buchung die exakte Größe nicht angegeben wird, gibt es eine Warteschlange mit Fahrzeugen zum Auffüllen. Wir kaufen das Ticket und werden aufgrund der ausgebuchten Verbindungen dort eingewiesen. Glücklicherweise schaffen wir es als drittletztes Auto unmittelbar auf die nächste Fahrt.
Schon wenige hundert Meter nach Verlassen der Fähre wird klar, was uns erwartet. Die Straße wird einspurig und gespickt mit passing places für den Fall von Gegenverkehr. Auch das stellt dank großzügiger Rücksichtsnahme so gar kein Problem dar. Nicht vergessen: immer grüßen – eine nette Geste des Dankes, die uns fortlaufend begegnet.
Wir schlängeln uns durch die hügelige Landschaft der Isle of Mull und verlassen trotz des anhaltend sehr regenintensiven Wetters hin und wieder das Auto. Beim Fotostop an einem Otterschild fällt uns ein Büchlein am bus stop auf, welches auf Reisen gehen soll. Von der Idee angetan spielen wir mit und packen es für ein Wegstück ein. Erstes Hindernis: eine Kuhherde, die aber mit Geduld langsam an uns vorbei wandert.
Für die Nacht wählen wir eine der Grünflächen am Südufer des Loch Na Keal. Es gibt einige Spots, die der ein oder andere Camper nutzt. Mit Wohnmobil, Campervan oder auch Corsa und Bodenzelt. Dennoch ist Platz genug und man genießt die ungestörte Verbundenheit mit der Natur. Tatsächlich lässt der Regen nach zugunsten von auffrischendem Wind, der uns das Kochen erschwert. Satt geht’s in Zelt.
Ein paar einzelne, abgezählte Sonnenstrahlen sahnen wir in der Calgary Bay ab. Mittagssnack und Tee gönnen wir uns im süßen Café@Calgary Arts. Lecker, gemütlich mit Terrasse und absolut ein Tip!
Am Parkplatz der Kilmore Standing Stones (hier) genießen wir die sonnige Aussicht auf Dervaig.
Zum Ende des Tages schlendern wir kurz durch den größten, kleinen Ort der Insel: Tobermory. Ein Fischerdörfchen mit allem notwendigen Angebot.
Wir übernachten auf dem Tobermory Campsite und verlassen am nächsten Tag bei rauem Wetter die wirklich tolle Insel mit der 18-Minuten-Fähre von Fishnish nach Lochaline.