Zurück zum Golden Circle
Es geht zurück zum Golden Circle. Den Kerid Krater direkt an der Straße gelegen nehmen wir auf dem Weg als Viertelstunden-Stop mit.
Nachhaltige Tomatenproduktion bei Friðheimar
Länger halten wir uns bei Friðheimar auf. Mit einem Nachhaltigkeitskonzept werden dort ganzjährig Tomaten kultiviert. Geothermale Energie, Hummeln aus Dänemark zur Bestäubung und Insekten statt Pestiziden. Die wirklich leckeren íslenskir kirsuberjatómatar (isländische Kirschtomaten) kennen wir schon aus dem Supermarkt. Schließlich deckt allein Friðheimar 18% es isländische Marktes ab.
Mittagessen im Gewächshaus
Einmal mehr überzeugen wir uns vom Geschmack im Restaurant mitten im Gewächshaus. Sehr authentisch aber mit viel Trubel geht es Punkt 12 los. Wie üblich voll gepackt mit Reservierungen bleibt uns zur Vermeidung einer Wartezeit noch die Bar mit reduziertem Menü. Die Suppe haut uns vom Hocker und auch der Tomaten-Apfelkuchen im Tonblumentopf ist ein Gedicht. Es gäbe noch Cocktails und und und. Ein lohnenswerter Stop zum Mittagessen!
Es folgen zwei Klassiker Islands: Der Geysir Strokkur und der Gullfoss Wasserfall.
Geysir Strokkur und der schlafende große Bruder
Am Geysir ist erwartungsgemäß gut was los. Es gibt einen großen Parkplatz mit Visitor Center, Hotel und Restaurant. Erweiterungs- und Umbaupläne gibt es auch. Das Wort Geysir bezeichnet allgemein eine geothermale Springquelle. Zum anderen findet sich hier aber auch DER Geysir, gern auch der Große Geysir genannt. Es ist die erste berühmt gewordene Springquelle.
Wie funktionieren Geysire?
Erst im 19. Jahrhundert wurde die Funktionsweise wissenschaftlich erklärt. Durch unterirdische heiße Strömungen wird das Wasser auf über 100°C erhitzt ohne zu kochen aufgrund des Drucks der darüber liegenden Wassersäule. Erst deutlich überhitzt bilden sich erste Dampfblasen, die aufsteigen und einen Teil des Wassers zum Austritt bringen. Man kann eine Wasserglocke an der Oberfläche erkennen. Die nun etwas reduzierte Wassersäule ermöglicht im Untergrund ein schlagartiges Verdampfen des Wassers, welches das übrig gebliebene flüssige Wasser durch den Spalt in die Luft drückt. Der Geysir bricht aus.
Geysir Strokkur und die heißen Quellen
Der Große Geysir bricht unregelmäßig aus, vorwiegend nach Erdbeben. Da können schon mal Jahrzehnte oder mehr dazwischen liegen. Der etwas kleinere Geysir Strokkur direkt nebenan, der immer noch zu den größten der Welt gehört, bricht hingegen regelmäßig alle 8-10 Minuten aus uns kann ebenso eine beträchtliche Höhe von über 30 Metern erreichen. Beobachten lässt sich das aus nächster Nähe oder von der Aussichtsplattform des Hügels auf dem Gelände, bei dessen Besteigung man hübsche heiße Quellen passiert. Teilweise blubbern sie, teilweise bilden sie wunderschöne, blaue Becken. Warnhinweise raten aufgrund Temperaturen von 80-100°C zum Abstand. Ein Schild nach unserem Geschmack am Eingang informiert, dass das nächste Krankenhaus 62km entfernt ist.
Der Wasserfall Gullfoss
Nur 10km entfernt und genauso gut erschlossen fällt der Gullfoss, einer der größeren Wasserfälle Islands, in die Tiefe. Über eine kleine und eine große Stufe geht es 32 Meter abwärts, ein Fußweg führt an beiden vorbei auf einen großen Felsvorsprung. Eine Regenjacke oder gutes Timing ist für die Gischt auf den letzten Metern zu empfehlen. Bei einigermaßen guter Sicht kann man in der Ferne den Gletscher Langjökull erkennen.
Wir übernachten im Camping Geysir und haben Strokkur am Abend nochmal mit wenigen anderen Besuchern für uns allein. Auch in den Morgenstunden bleibt es ruhig, eine Empfehlung, wenn man tolle Bilder ohne zu viele Menschen machen möchte.