Als erstes stellt sich uns natürlich die Frage nach der besten Anreiseroute. Klar ist, dass wir mit den guten Erfahrungen der Fähre über Nacht nach Sardinien diese Zeitersparnis nutzen möchten. Die komplette Strecke zu fahren wäre auch eine Zumutung für alle.
ChatGPT als Assistent bei der Reiseplanung
Als Experiment nutzen wir ChatGPT zur Planung der Anreise. Ich füttere den Prompt neben der konkreten Anfrage mit weiteren Details wie beispielsweise dem Wunsch nach kinderfreundlichen Zeiten.
Schon die erste Antwort ist äußerst aufschlussreich. Über eine Nachfrage bringe ich einen weiteren Hafen ins Spiel und lasse mir Vergleiche zu Reisedauern und -kosten erstellen. Innerhalb weniger Minuten habe ich eine 80% Lösung für unsere Anreise in den Händen. Den Rest machen die nun sehr viel gezielter platzierbaren Suchanfragen bei den Fährgesellschaften.
In kürzester Zeit steht unsere Route: Gründonnerstag los, eine Zwischenübernachtung zur Sicherheit für Unwägbarkeiten, die Fähre mit GNV an Karfreitag ab Civitavecchia und zwei Wochen später zurück.

Mit der Fähre von GNV ab Civitavecchia nach Palermo
Wie geplant starten wir am Gründonnerstag, etwas später als gedacht kurz vor 18 Uhr. Der Stau am Gotthard Tunnel beunruhigt uns nicht, wir erwarten eine Besserung der angespannten Verkehrslage bis zu unserer Ankunft dort gegen 21:30 Uhr. Dem soll allerdings nicht so sein, sodass wir fast eineinhalb Stunden im Stau vor dem Tunnel verbringen, die Kinder schlafen längst. Wir erreichen nicht wie geplant Italien sondern übernachten kurzentschlossen im Motel Gottardo Sud.
Leider soll es am Freitag nicht besser werden. Wir verlieren eine weitere Stunde rund um Milano ,um dann auf dem Weg nach Genova abermals eineinhalb Stunden einzubüßen. Es wird zunehmend knapp und nach Ende der Autobahn folgen die letzten 100 Kilometer per Landstraße. Der zeitliche Puffer zur Schließung des Check-In schwindet auf knappe 30 Minuten, hält sich aber auf diesem Niveau.
Endlich stehen wir im Hafen. Wir sind stolz auf die Kids, die unsere fast 16-stündige Anreise abgesehen von der Nacht in der Schweiz mit gerade mal 65min Pause mitgemacht haben.

Um kurz nach 19 Uhr fahren wir an Bord und starten Teil 2 der Anreise im üblichen Flair italienischer Fähren am Mittelmeer. Wir beziehen die Kabinen, beobachten die Verladearbeiten und genehmigen uns ein ok Abendessen für einen unverschämten Preis.
Am Morgen geht es dann frisch geduscht zum Frühstück welches hinter den kulinarischen Köstlichkeiten Italiens zurück bleibt. Egal: Der Blick vom sonnigen und windigen Dach der Fähre lässt erste Blicke auf Sizilien und die Hauptstadt Palermo zu. Gespannt beobachten wir mit den Kids das Einlaufen in den Hafen, das gekonnte Wenden des Kapitän und dessen gezieltes Anlegemanöver.
Runter von der Fähre heißt es erst mal tanken an einer der vielen, super sympathischen Open Air Tankstellen.