Dachzelt is back – die erste Islandnacht
Die erste Nacht im Dachzelt klappt super. Alle sind gut ausgeschlafen, der Wind ist kein Thema und die Temperatur im Dachzelt angenehm. Die Dachzeltheizung scheint ihren Dienst zu erledigen. Selbst auf kleinster eingestellter Stufe mit 450W heizt sie nur hin und wieder Dank Thermostatregelung. Wir sind gespannt, wie sie sich bei kälteren Temperaturen schlägt. Die Zeltplane schirmt die Helligkeit erstaunlich gut ab. Nur zum Schlafengehen unseres kleinen Passagiers müssen wir wirklich jedes Lüftungsloch schließen. Umso größer die Freude am Morgen beim Blick aus dem Fenster mit kühler, frischer Morgenluft.
Ásbyrgi Canyon
Leider haben wir nicht so richtig gecheckt wo wir hier campen. Ásbyrgi ist ein Canyon, der in der letzten Eiszeit entstand. Von oben gleicht die Form einem Pferdehuf. Am Ende der Schlucht liegt ein kleiner See und schöne Wanderwege ermöglichen den Blick vom oberen Rand.
Nach dem voll gepackten Vortag mit etwas viel Fahrzeit durch unzählige Stops lassen wir es gemütlich angehen. Wir packen in aller Ruhe und verabschieden uns von den isländischen Nachbarn, mit denen wir den Abend bis halb in die Nacht bei gerade mal heller Dämmerung verbracht haben.
Entlang der Küste auf der #85
Unser Weg führt uns noch ein Stück nach Norden. Auf der 85 kommen wir nach und nach näher an die Küste. Am Ende einer Bucht unterhalb des Cliff Viewpoint machen wir einen längeren Stop, treffen ein junges deutsches Pärchen und lösen den Drohnenpilot in seinem Hobby ab.
Nur ein paar Meter weiter an einem Viewpoint stoppen wir erneut um die grandiose Aussicht über die Bucht zu genießen. Lustiger Zufall: Wir sprechen einen ankommenden Radfahrer an, den wir zuvor überholt haben. Uns begeistert die Entscheidung, sich zwei Monate Urlaub zu nehmen, um dann zwischen 3.000 und 4.000km Rad zu fahren in einem solche tollen Land. Schnell stellt sich heraus, dass er Deutscher ist und wo kommt er her? Aus Schwäbisch Gmünd. Mit einem Lächeln verabschieden wir uns und halten die gegensätzlichen Fortbewegungsmittel in einem Foto fest.
Camping 40km vor dem Polarkreis
Nach kurzem Anstieg und insgesamt gerade mal 40km entscheiden wir uns spontan für den nächsten Übernachtungsstop im Camping 66.12 North. Das Camp liegt toll und hat alles was man braucht. Till soll heute genug Zeit zum Spielen haben. Und das geht auch auf den Campsites immer hervorragend. Geboten wird auch hier immer was und Kinder verständigen sich ohnehin über Sprachgrenzen hinweg.
Witzigerweise treffen wir ausgerechnet hier eine reisende Familie aus unserem Nachbarort Weil der Stadt. Auch an diesem Abend hält uns die Gesellschaft und Helligkeit lange draußen. Selbst wenn es nicht dunkel wird, so gibt es zumindest einen Sonnenuntergang bis zu dem wir am Rande der Wiese direkt am Atlantik ausharren.