Plattentektonik im Þingvellir National Park
Mit dem Þingvellir National Park erkunden wir den ersten Spot auf dem Golden Circle, der einige der Hauptattraktionen im Süden Islands miteinander verbindet. Die Touristenzahl steigt deutlich an, ein großes Visitor Center mit Shop findet sich am Ende des Parkplatz, der mit Kennzeichenerfassung die elektronischen Parktickets selbst überwacht.
Die Almannagjá Schlucht
Hier lässt sich Platentektonik wahrhaftig erleben. Die Almannagjá Schlucht wirkt nicht aufgrund ihrer gigantischen Tiefe oder Felsvorsprünge. Sie fasziniert mit ihrer Entstehungsgeschichte. Wie schon einmal erwähnt reiben sich die eurasische und nordamerikanische Kontinentalplatten quer durch Island. An dieser Stelle entfernen sich die beiden Platten mit einer Geschwindigkeit von 2cm pro Jahr. Natürlich kann man das nicht beobachten, aber stellt man sich vor, welche Erdmassen sich hier bewegen, erscheint das gewaltig. 70 Meter weit ist die Schlucht in den letzten 10.000 Jahren auseinander gedriftet, der Talboden hat sich um 40 Meter gesenkt.
Sehenswert ist auch der Wasserfall Öxarárfoss, der sich im National Park befindet und bis zu dem man auf einer sich anbietenden Rundtour gut spazieren kann, um dann auf dem Talboden zurück zu kehren.
Reykjavík – die nördlichste Hauptstadt der Welt
Nur einen Katzensprung entfernt ist die Hauptstadt Islands. Auch wenn sie mit 130.000 Einwohnern eine der kleineren Hauptstädte der Welt ist, stellt sie einen krassen Gegensatz zum Rest des Landes dar. Über ein Drittel der Landesbevölkerung lebt dort, betrachtet man die Metropolregion sind es mit 200.000 Einwohnern schon deutlich mehr als die Hälfte.
Aufstrebendes Reykjavík
Wir sind erst einmal verwirrt von den Vororten, den mehrspurigen Straßen, Ampelkreuzungen und dem Verkehr. Stadttypisch geht es natürlich umtriebig zu. Wir haben den Eindruck, dass Reykjavík im Aufschwung ist. Viele Wohngebiete wirken neu, Baustellenkräne finden sich überall verteilt. Hochhäuser gibt es an der Uferpromenade, ein riesiges Hotel steht kurz vor der Fertigstellung und Richtung altem Hafen sind ganze Gebäudekomplexe errichtet worden.
Fußgängerzone mit viel Individualität
Im Stadtzentrum geht es dafür gemütlich zu. Teilweise verkehrsberuhigt, reihen sich viele Restaurants und Cafés aneinander, die meisten sind sehr individuell und geschmackvoll eingerichtet. Dazwischen tummeln sich Shops und allerlei Geschäfte des täglichen Bedarfs. Bodenmalereien finden sich in einigen der Straßen. Ob Regenbogen, das Kinderspiel Himmel und Hölle oder eine Laufbahn, immer ziehen die farbenfrohen Kunstwerke die Blicke auf sich.
Über den Dächern
Über den Regenbogen schweift der Blick unweigerlich weiter auf die Hallgrímskirkja, die auf einer Erhebung steht und von deren Turmplattform man einen herrlichen Rundumblick auf die Stadt und Umgebung hat. Sogar den heute aktiven, etwa eine Stunde entfernten Vulkan sehen wir aus dieser Entfernung und erkennen ihn an der aufsteigenden Rauchsäule.
Am Hafen
Besonders gefällt uns der Hafen, die alten und die neuen Teile. Waltouren starten auch ab Reykjavík in modernen Speedbooten, in einem Dock wird gearbeitet und Leute schlendern den Pier entlang. Süß sind die Restaurants in ihren niedlichen, hellblauen Hütten. Obwohl wir nicht all zu sehr auf Kreuzfahrtschiffe stehen, befinden wir die Le Champlain von Ponant als gelungenes Designerstück. Im Internet auch als Luxusyacht betitelt wird ein Platz auf dem nicht einmal 200 Gäste fassenden Schiff kein Sparangebot sein. Die neuen Gebäude und auch das Harpa Concert Hall and Conference Centre finden wir gelungen und passend zur einer kleinen Hafenstadt.
Parks, Trinkwasser und Hostel
Auch das Grün kommt nicht zu knapp, hin und wieder finden wir nette Parks, die beim wenigen guten Wetter zum Verweilen einladen. Highlight im Souvenirladen ist die Flasche, die erklärt, dass man in Island kein Trinkwasser kauft sondern dieses aus jedem Wasserhahn problemlos selbst in bester Qualität zapfen kann.
Wir nächtigen heute im KEX Hostel direkt in der Stadt, damit Till sicher gesund bleibt. Von außen wirkt die Tür wie der Eingang in eine verfallene Lagerhalle. Drin dann das Gegenteil und der Grund für die exzellente Bewertung: Absolut geschmackvoll und aufwändig eingerichtet, lädt es Groß und Klein ein. Längst nicht nur Studenten, sondern Gäste aller Altersklasse mischen sich hier kunterbunt. Wir finden, es ist eines der schönsten, in dem wir je zu Gast waren.