Einreise nach Bosnien und Herzegowina
Am darauffolgenden Tag geht es nach Bosnien. Die oft gefürchtete lange Wartezeit an den Grenzen bleibt uns erspart. Aufgrund von etwas Stau wählen wir die Alternativroute über den Grenzübergang Jasenovac/Gradina Donja. Die Einreise dauert genau fünf Minuten und verläuft ohne Fragen, Ausräumen oder sonstiger Besonderheiten. Wir sind begeistert. Über kleinere Landstraßen führt uns der Weg in den bosnischen Norden.

Erste Erfahrungen in Bosnien
An einer Tankstelle kaufen wir Till ein Eis und für das Handy eine Prepaid Sim Karte mit 4GB Datenvolumen für zusammen nicht einmal 4€. Nach dem Einlegen der Karte funktioniert diese sofort und absolut problemlos. In einem kleine Einkaufsladen in Gornji Podgradci, dessen Größe an frühere Tante Emma Läden erinnert decken wir uns mit ein paar Lebensmitteln ein.
Der etwas andere Anfahrtsweg
Google Maps schickt uns einen interessanten Weg zu unserer ersten Dachzeltübernachtung ins Camp Bukovica. Die Straße wird immer kleiner, ist irgendwann nur noch geschottert und mit Büschen dicht bewachsen. Der letzte Teil geht über einen von Unebenheiten nur so gespickte, unbefestigten Waldweg. Das kann man nicht mehr Schlaglöcher nennen, es mutet eher an, als hätte ein Hobbybaggerfahrer einen Offroadtrail gebaut. Zum Abschluss kommen wir an einem kleinen Fluss vorüber. Das Gewichtsbegrenzungsschild mit einer Tonne lässt uns schnell davon Abstand nehmen, über die marode Brücke zu fahren. Man hat ja nicht umsonst einen G und so fahren wir wie es sich gehört durchs Wasser. Aufgrund der unwetterartigen Regenfälle der letzten Tage geht es über eine matschige, etwas steilere Rampe nach oben auf den eigentlichen Weg zum Camp. Ohne Allrad keine Chance und klappt mit unserer feinen Technik wunderbar.
Eine Dachzeltnacht im Camp Bukovica
Das Camp Bukovica wird von Daniel betrieben, das ist schon mal sympathisch. Der Bosnier hat einen Freund Veit aus dem deutschen Flachland, der ihm beim Aufbau des Camps behilflich ist. Erst seit drei Saisons existiert das Camp. Mit Hilfe der ganzen Familie hat Daniel einen Teil des dicht bewaldeten Gebiets von Bäumen befreit, sodass nun eine Wiese entstanden ist. Eine kleine Hütte geherbergt eine Küche, einen Essbereich mit Kamin, Duschen und die WCs. Auch diese wurde in Eigenregie geplant und gebaut.
Herrliche Stellplätze im Schatten der Bäume
Parkplätze fürs Campieren gibt es überall unter den Bäumen – in direkter Nähe zur Hütte oder mit einer Wasserdurchfahrt am anderen Ufer ebenfalls im Schatten des Walds. Der Fluss Bukovica zieht sich mäanderförmig durch das Camp und verleiht ihm einen sehr natürlichen Charakter. Gerade an den heißen Tagen eine perfekte Möglichkeit zur Abkühlung. Im Bereich der Flussdurchfahrt ist das Wasser nur einige Zentimeter tief. Am anderen Ende kann in den tieferen Stellen gebadet werden.
Ein sympathisches, familiäres Camp zum Wohlfühlen
Freundlich begrüßen uns Daniel und Veit. Die beiden zeigen uns das Camp und erkundigen sich direkt, ob eine Abendessen benötigt wird. Wir melden uns für das Gemeinschaftsabendessen aus dem Sač. Darin werden Fleisch, Würstchen, Kartoffel und Gemüse im Stile des Dutch Oven gekocht. Daniels Mama verwendet dazu Zutaten aus dem eigenen Anbau oder der lokalen Herkunft. Liebevoll verbringt sie mehrere Stunden mit der Vor- und Zubereitung auf der Feuerstelle.
Wir lernen eine deutsche Familie mit kleiner Tochter kennen. Pia kapert sofort die klappbare Badewanne und ist aus dem Wasser nicht mehr raus zu bekommen. Till findet eine holländische Familie mit Sohn und Hund spannender. Die beiden Jungs spielen viel miteinander und halten sich mit dem Vierbeiner gegenseitig auf Trab. Ein wirklich toller erster Abend.